Sie haben einen offenen Wohnbereich und wissen nicht genau, wie Sie ihn richtig beleuchten sollen? Damit sind Sie nicht allein. Küche, Essplatz, Wohnbereich – und vielleicht sogar ein Arbeitsplatz – teilen sich denselben Raum. Ohne durchdachtes Licht wirkt alles schnell flach und undefiniert.
Die gute Nachricht: Mit gezielter Lichtplanung lassen sich Räume optisch voneinander trennen, die Atmosphäre gezielt gestalten und jeder Bereich wirkungsvoll in Szene setzen. Hier erfahren Sie, wie das geht.
Natürliches Licht optimal nutzen
Am Anfang steht die Analyse: Wo kommt das Tageslicht her, und wie verteilt es sich? Große Fenster, Balkontüren oder Oberlichter? Nutzen Sie diese Lichtquellen bewusst.
Helle Wandfarben, satinierte oder glänzende Oberflächen, leichte Vorhänge und zurückhaltende Möbel begünstigen die Lichtverteilung. Materialien wie Glas, gebürstetes Metall oder reflektierende Details verstärken den Effekt zusätzlich.
Falls Ihr Open Space wenig natürliches Licht bekommt – etwa bei Nordausrichtung oder tieferliegenden Stockwerken – übernimmt die künstliche Beleuchtung die Hauptrolle.
Lichtzonen gezielt planen
Ein einzelner Deckenstrahler reicht für einen offenen Wohnbereich nicht aus. Stattdessen sollte man auf ein mehrschichtiges Lichtkonzept setzen – abgestimmt auf die verschiedenen Nutzungsbereiche:
- Grundbeleuchtung: gleichmäßiges, diffuses Licht für die allgemeine Helligkeit
- Funktionslicht: gezielte Beleuchtung für Tätigkeiten wie Kochen, Lesen oder Arbeiten
- Akzentlicht: setzt dekorative oder architektonische Details in Szene
So lässt sich die Raumwahrnehmung aktiv steuern – je nach Tageszeit, Stimmung oder Nutzung.
Mit Pendelleuchten Räume definieren

In der Küche sorgt eine Pendelleuchte über der Kochinsel oder dem Tresen sofort für eine visuelle Abgrenzung. Im Essbereich unterstreicht ein markantes Modell die zentrale Funktion des Tisches und zieht den Blick auf sich.
Für ein modernes Flair empfehlen sich Lichtgruppen in unterschiedlichen Höhen oder kontrastreiche Designs. Wichtig: Einheit bewahren – das Lichtkonzept soll stilistisch harmonieren, nicht wirken wie eine Ausstellung.
Stimmungsvolles Licht mit Stehleuchten und Wandleuchten
Eine Stehleuchte neben dem Sofa oder dem Lieblingssessel definiert im Handumdrehen eine gemütliche Leseecke – ganz ohne Trennwände oder Teppiche.
Wandleuchten durchbrechen die Monotonie glatter Wände, spenden indirektes, warmes Licht und schaffen Tiefe. Ideal für große Räume oder hohe Decken, um Gemütlichkeit zu erzeugen.
Akzentbeleuchtung: Kleine Details mit großer Wirkung
Hier geht es nicht nur ums Licht – sondern darum, eine Geschichte zu erzählen.
Schwenkbare Spots setzen Kunstwerke, Nischen oder Bücherregale gekonnt in Szene. LED-Stripes unter Hängeschränken oder in offenen Regalen sorgen für moderne Akzente.
Viele dieser Lichtquellen sind dimmbar – Sie entscheiden also selbst, wie präsent sie im Raum wirken. Wie ein musikalischer Soundtrack, der die Stimmung begleitet.
Einheitlicher Stil schafft Ruhe
Ein häufiger Fehler: zu viele Stilrichtungen mischen. Ein barocker Kronleuchter im Wohnzimmer, eine industrielle Deckenleuchte in der Küche und eine skandinavische Lampe im Arbeitsbereich?
Das Ergebnis wirkt unruhig. Besser: eine einheitliche Material- oder Farbwelt wählen (z. B. Messing matt, Rauchglas, Schwarz matt, Porzellan) und in allen Bereichen aufgreifen. Die Leuchten müssen nicht identisch sein – aber sie sollten miteinander „sprechen“.

Lichtfarbe und Helligkeit bewusst steuern
Kühles Licht passt in Arbeitsbereiche wie Küche oder Schreibtisch, wirkt im Wohnbereich aber schnell ungemütlich.
Die Faustregel:
- 2700 K für warmes, wohnliches Licht
- 3000 K für neutral-funktionale Helligkeit
Mit Dimmern lässt sich die Lichtintensität flexibel anpassen: hell und klar am Morgen, weich und stimmungsvoll am Abend. So wird Licht zum Stimmungsinstrument.
Schienensysteme & Lichtfugen: Smartes Licht für moderne Grundrisse
Deckenschienen mit verstellbaren Spots sind flexibel, dezent und perfekt für offene Wohnkonzepte. Sie lassen sich gezielt auf Küche, Essplatz, Kunstobjekte oder Lesebereiche ausrichten.
Lichtfugen – also bündig integrierte Lichtquellen in Decken oder Wänden – schaffen einen architektonisch klaren Look und passen perfekt zu minimalistischen Interieurs.
Fazit: Lichtgestaltung für Open Spaces ist mehr als „hell machen“
Ein offener Grundriss braucht mehr als bloß viele Lampen. Es geht darum, Räume zu strukturieren, Stärken zu betonen und kleine funktionale Zonen mit Atmosphäre zu schaffen.
Mit dem richtigen Mix aus Tageslicht, abgestuften Lichtquellen und stilistischer Klarheit wird auch das größte Open Space zu einem wohnlichen, geordneten und persönlichen Zuhause.